Lesedauer ca. 17 Minuten. –
«Günstiger bauen» ist ein umfassendes Sachbuch zu Bauherrenfragen von mir aus dem Jahr 1999. Es ist 2019, also 20 Jahre nach der Erstpublikation, aktualisiert und in digitaler Form neu herausgegeben worden.
Das komplette Buch «Günstiger bauen» von 1999 samt Aktualisierung von 2019 ist kostenlos auf einem eigenständigen Internetauftritt verfügbar:
buch-guenstiger-bauen.com
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Einleitung
Bevor ich auf den Inhalt des Buches im Detail eingehe, zuerst einige einleitende Bemerkungen.
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Ziel dieses Blogbeitrags
«Günstiger bauen» ist ein Sachbuch mit rund 500 Seiten in der Papierversion, das in der digitalen Fassung von 2019 zahlreiche Ergänzungen enthält. Es ist daher nicht so einfach, sich in dieser grossen Textmenge zurechtzufinden.
Dieser Blogbeitrag will den Einstieg erleichtern. Nach einer Lektüre von rund 17 Minuten soll der Leserschaft klar sein, was für sie interessant ist und wo sie die gesuchten Informationen findet. Das Ziel ist also: wenig Leseaufwand, kein umständliches Suchen, direkte Klicks zum Text.
Oder anders ausgedrückt: Ziel dieses Blogbeitrags ist möglichst hohe Effizienz bei der Informationssuche für die interessierte Leserschaft.
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Grundsätzliches zu den Änderungen 1999 bis 2019
Von den Sachgebieten, die im Buch behandelt werden, erfahren die folgenden im Zeitraum 1999 bis 2019 die grössten Änderungen:
- Honorarwesen nach SIA (SIA-Honorarordnungen 102 ff.)
- Kostenwesen (beispielsweise elementbasierte Kostenberechnung nach CRB)
- Generalunternehmermodell (wird in meinem Buch «Mit wem baue ich?» von 2013 wesentlich ausführlicher dargestellt als noch 1999 in «Günstiger bauen»)
- Kostengarantievertrag SIA als neues Realisierungsmodell (1999 noch unbekannt)
Diverse überholte Sachgebiete habe ich zwischenzeitlich in neueren Büchern von mir in aktueller Form dargestellt. Es handelt sich dabei insbesondere um die folgenden zwei Werke:
Bauplanerhonorare – Ratgeber für Bauherren (2017)
Thema dieses Buches sind die Bauplanerhonorare und speziell das Architektenhonorar.
Nähere Informationen hier >>>
Mit wem baue ich? – Bauausführung aus Bauherrensicht (2013)
Detaillierte Beschreibung der wichtigsten Varianten der Projektrealisierung (Architektenmodell; Generalunternehmermodell; Kostengarantievertrag SIA; etc.).
Nähere Informationen hier >>>
Bei den Kommentaren zu den einzelnen Kapiteln von «Günstiger bauen» weise ich jeweils darauf hin, in welchen neueren Büchern Aktualisierungen zu überholten Darstellungen zu finden sind.
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Erfolgreiches Buch «Günstiger bauen»
«Günstiger bauen» ist von Anfang an wohlwollend aufgenommen worden. Die Zeitschrift «Finanz und Wirtschaft» beispielsweise hat sich zum Buch wie folgt geäussert: «Geschrieben in einer klaren und verständlichen Sprache, ist dieses Buch Pflichtlektüre für alle, die bauen wollen, denn es spart Ärger, Zeit und Geld» (Details hier >>>).
Die Papierausgabe von «Günstiger bauen ist daher schon lange vergriffen. Der Inhalt ist aber von Anfang an auch im Internet verfügbar gewesen (kostenlos).
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Nun komme ich zur eigentlichen Besprechung des Buches. Wie in der digitalen Fassung 2019 von «Günstiger bauen» wird für jedes Kapitel ein Kommentar abgegeben. Diese Erläuterungen geben Aufschluss darüber, was unverändert aktuell ist und welche Teile des Buches als überholt zu betrachten sind.
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Teil I:
Ein erster Blick in die Welt des Bauens
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Kapitel 1: Sparen wollen (fast) alle)
Das Kapitel 1 enthält grundsätzliche und teilweise etwas philosophische Überlegungen über das Sparen im Bauwesen. Die Ausführungen sind aus meiner Sicht zeitlos und somit auch heute noch lesbar, 20 Jahre nach dem Erscheinen von «Günstiger bauen».
Nach wie vor interessant erachte ich das Beispiel zur Bandbreite der Kosten, das ich im Abschnitt 1.4 beschreibe.
Die Irrtümer über das Sparen beim Bauen (Abschnitt 1.5) sind aus meiner Sicht unverändert anregend.
Kapitel 1 von Anfang an lesen hier >>>
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Kapitel 2: Vom Glaubenskrieg in der Baubranche
Beim Glaubenskrieg geht um den ewigen Konflikt zwischen Architekten und Totalunternehmern darüber, wer am besten der Hauptverantwortliche für ein Bauvorhaben sei.
Traditionell sehen sich die Architekten in dieser Rolle. Am liebsten sind sie nicht nur für die Projektierung zuständig, sondern als beauftragte Bauleiter auch für die Bauausführung.
Die Totalunternehmer vertreten gerade die entgegengesetzte Meinung. Nur sie als Verantwortliche für die Bauausführung seien in der Lage, auch die Projektierung am besten steuern zu können. Dabei sei es durchaus wesentlich, dass sie die Bauleitung als Werkunternehmer besorgen und nicht als Beauftragte, wie beim Architektenmodell. Planung und Ausführung müssen also aus der gleichen Hand kommen, und zwar aus ihrer. Die Totalunternehmer als planende Generalunternehmer seien am besten in der Lage, das Gesamtoptimum zu erreichen.
In diesem Kapitel 2 geht es um grundsätzliche Überlegungen, die zeitlos sind. Sie können somit auch heute noch mit Gewinn gelesen werden.
Kapitel 2 von Anfang an lesen hier >>>
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Kapitel 3: Wenig transparente Bauwirtschaft
Im Kapitel 3 wird dargelegt, dass die Bauwirtschaft normalerweise hinsichtlich der Kosten wenig transparent ist.
Eine löbliche Ausnahme dazu ist eine Publikationsreihe über Wohnsiedlungen, welche von der ETH Zürich im Jahr 1992 herausgegeben worden ist. Die Wohnqualität der Siedlungen wird anhand einer standardisierten Bewertung erhoben. Interessant ist nun die Beziehung zwischen Qualität (Wohnwert) und Baukosten.
Der Befund der Autoren der Studie lautet, dass im Gegensatz zu der landläufigen Meinung kein Zusammenhang besteht zwischen Wohnqualität und Baukosten. Hochwertige Siedlungen müssen also nicht teuer sein, und teure Siedlungen müssen nicht zwangsläufig hochwertig sein.
Dies ist das brisante Hauptergebnis einer schon ziemlich in die Jahre gekommenen Studie, die aber auch heute noch ausgesprochen lesenswert ist (Abschnitt 3.2: «Ein Testbericht über Wohnbauten»).
Kapitel 3 von Anfang an lesen hier >>>
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Kapitel 4: Die typischen Verfahren im Überblick
Die einschlägigen Realisierungsmodelle der Bauwirtschaft werden kurz vorgestellt und miteinander verglichen. Dazu gehören das traditionelle Architektenverfahren, die Bauausführung durch eine Generalunternehmung, der Direktauftrag an eine Totalunternehmung und die Gesamtleistungsausschreibung.
Im Zeitraum der letzten 20 Jahre ist ein Realisierungsmodell neu hinzugekommen, nämlich der Kostengarantievertrag SIA. Es handelt sich dabei um ein Architektenmodell, das aber gewisse Eigenschaften des Generalunternehmermodells aufweist. In der Praxis dürfte die Kostengarantie am wichtigsten sein.
Als Überblick zu den Realisierungsmodellen ist die Darstellung gemäss Kapitel 4 nach wie vor brauchbar.
Kapitel 4 von Anfang an lesen hier >>>
Literaturhinweis
Die verschiedenen Realisierungsmodelle einschliesslich des Kostengarantievertrags SIA sind in folgendem neueren Buch von mir beschrieben:
Mit wem baue ich? – Bauausführung aus Bauherrensicht (2013)
Nähere Informationen zum Buch hier >>>
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Kapitel 5: Über Qualität im Bauwesen
Im Kapitel 5 befassen wir uns in grundsätzlicher Weise mit Qualität beim Bauen. Wir unterscheiden dabei zwei Arten von Qualität. Beim ersten Typ kann man etwas messen (Funktionserfüllung), beim zweiten Typ dagegen gibt es nichts zu messen, da es um formale und künstlerische Gesichtspunkte geht.
Nicht beide Arten von Qualität sind bei allen Gebäuden gleich wichtig. Qualität beim Bauen hat somit durchaus verschiedene Gesichter. Planerische Qualität muss bei einem Lagerhaus nicht das gleiche bedeuten wie bei einem Repräsentationsgebäude.
Die Betrachtungen über die planerische Qualität als Mischung von funktionalen und gestalterischen Kriterien sind zeitlos und somit auch heute durchaus noch lesbar.
Etwas anders ist es bei der Qualitätssicherung der messbaren Aspekte, die im letzten Abschnitt des Kapitels besprochen wird (Abschnitt 5.3 «Projektbezogene Qualitätssicherung«). Man spricht hier auch von Prozessbeherrschung. Wie muss man beispielsweise vorgehen, damit bei einem zu sanierenden Gebäude ein bestimmtes Ziel auf dem Gebiet des Energiebedarfs erreicht wird?
Die Qualitätssicherung der messbaren Aspekte hat sich in den letzten 20 Jahren stark entwickelt. Eine Aktualisierung der Ausführungen wäre daher angezeigt.
Kapitel 5 von Anfang an lesen hier >>>
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Teil II:
Planen und Bauen mit einem Architekturbüro
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Kapitel 6: Das Pflichtenheft
Wir kommen zum Teil II des Buches: Planen und Bauen mit einem Architekturbüro. Er beginnt mit dem Kapitel 6, in dem es um die Projektdefinition als Ausgangslage für die Bauplanung geht. Resultat dieses Arbeitsschrittes ist das Pflichtenheft mit einem Raumprogramm als zentralem Bestandteil.
Gesamthaft gesehen ist der Inhalt des Kapitels 6 zum Pflichtenheft unverändert aktuell und kann auch heute noch mit Gewinn gelesen werden.
Im Zentrum des Kapitels stehen drei ausführliche Beispiele von Pflichtenheften für unterschiedliche Bauaufgaben. Es geht dabei um ein Einfamilienhaus, ein Verwaltungsgebäude und eine Fabrik. Ich würde diese Thematik heute nicht wesentlich anders darstellen.
In einem weiteren längeren Kapitelteil geht es um den Aspekt der Baukosten im Pflichtenheft (Abschnitt 6.3: «Mit dem Pflichtenheft sind die Baukosten weitgehend bestimmt»). Auch diese Betrachtungen sind aus meiner Sicht unverändert gültig.
Kapitel 6 von Anfang an lesen hier >>>
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Kapitel 7: Planungsbüros auswählen
Es gibt tausende von Architekturbüros in der Schweiz. Es sind aber nicht alle Architekten gleich, und somit auch nicht alle gleich gut geeignet für eine bestimmte Bauaufgabe.
In diesem Kapitel wird versucht, eine gewisse Struktur in die grosse Anzahl von Anbietern von Planungsleistungen zu bringen. Es werden Anhaltspunkte aufgezeigt, wie man Architekten unterscheiden kann. Allzu ernst sollte man die Betrachtungen aber nicht nehmen.
In den letzten 20 Jahren sind natürlich andere Marktakteure aufgetaucht, die Unterscheidungsmerkmale jedoch sind geblieben. Das Kapitel 7 mit Hinweisen zur Wahl des geeigneten Architekturbüros und anderer Bauplaner kann somit auch heute noch mit Gewinn gelesen werden. Die Namen haben sich geändert, die Grundaussagen gelten unverändert.
Kapitel 7 von Anfang an lesen hier >>>
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Kapitel 8: Vertrags- und Honorarfragen
Beim Honorarwesen nach SIA für die Bauplanungsbranche hat sich in den letzten 20 Jahren sehr viel verändert. Der Inhalt das Kapitels 8 ist somit komplett veraltet.
Die wichtigsten Umwälzungen im Honorarwesen geschehen um das Jahr 2000 herum. Ende 2001 verbietet die Wettbewerbskommission des Bundes (WEKO) die damals vorherrschende Honorarformel des Kostentarifs. Die neue Honorarformel ist das so genannte Zeitaufwandmodell, das 2003 publiziert wird. Die Methode zeichnet sich dadurch aus, dass anhand der (aufwandbestimmenden) Baukosten nicht mehr direkt das Honorar berechnet wird, sondern lediglich ein mutmasslicher Zeitaufwand für die Planungstätigkeit. Anhand dieses statistisch ermittelten Zeitbudgets müssen die Planer die Honorare selbst vorkalkulieren.
Die neue Honorarformel ist zunächst noch mangelhaft eingestellt. Sie muss anschliessend in einem Zeitraum von etwa zehn Jahren anhand von zusätzlichen statistischen Auswertungen durch den SIA justiert werden.
Wie bereits erwähnt, wird im Buch «Günstiger bauen» von 1999 noch die alte Honorarformel des Kostentarifs besprochen, die heute nur noch von historischem Interesse ist.
Kapitel 8 von Anfang an lesen hier >>>
Literaturhinweis
Der interessierten Leserschaft kann folgendes Buch von mir empfohlen werden, welches das Honorarwesen in seiner aktuellen Form umfassend und praxisbezogen darstellt:
Bauplanerhonorare – Ratgeber für Bauherren (2017)
Nähere Informationen zum Buch mit diversen Leseproben hier >>>
Eine weitere Informationsquelle sind die Beiträge zu Vertrags- und Honorarfragen in meinem Blog, wo Sie sich momentan aufhalten. Dort befinden sich zahlreiche aktuelle Fachartikel, die laufend ergänzt werden.
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Kapitel 9: Die Planungsphase
Im Kapitel 9 geht es um den ganzen Planungsablauf bei einem Bauvorhaben, betrachtet aus der Sicht der Bauherrschaft. Im Zentrum des Interesses steht dabei der Aspekt des Kostensparens.
Die Sparpotentiale beim Planen können in vier Sachgebiete gegliedert werden, bezeichnet als Kreise des Sparens. Konkret geht es dabei um den Entwurf, die Konstruktion, das Energiekonzept und die Optionen. Zusätzlich behandelt werden Sparmöglichkeiten beim Einfamilienhaus.
Grundsätzlich sind aus meiner Sicht die Darlegungen weitgehend zeitlos und somit auch heute noch lesenswert. Auf nicht mehr aktuelle Teile der Darstellung gehe ich nachfolgend ein.
Die Beschreibung des generellen Planungsablaufs (Abschnitt 9.1: «Vom Vorprojekt zur Baueingabe») basiert noch auf der Ausgabe 1985 der SIA-Honorarordnung 102. Heute jedoch (2019) ist die Ausgabe 2014 massgebend. Die zwischenzeitlichen Änderungen sind aus meiner Sicht aber nicht so bedeutend. Der generelle Planungsablauf ist mehr oder weniger noch gleich.
Die Sparpotentiale beim Planen würde ich heute immer noch gleich anhand der vier Kreise des Sparens gliedern (Abschnitt 9.2).
Die Beschreibung des ersten Kreises des Sparens, des Entwurfs (Abschnitt 9.3A), ist unverändert aktuell. Das gleiche gilt für den zweiten Kreis, die Konstruktion (Abschnitt 9.3B).
Beim dritten Sparkreis, dem Energiekonzept, sieht es etwas anders aus. In den vergangenen 20 Jahren hat sich das Energiewesen in der Bauwirtschaft stark entwickelt. Den Abschnitt 9.3C würde man daher heute wohl anders konzipieren.
Die Ausführungen zum vierten Sparkreis über Optionen (Abschnitt 9.3D) wiederum sind aus meiner Sicht zeitlos gültig.
Der Abschnitt 9.4 über das Einfamilienhaus kann gemäss meiner Einschätzung auch heute noch mit Gewinn gelesen werden. Die genannten konkreten Kostenangaben sind natürlich nicht mehr aktuell, aber die meisten Grundaussagen zum Planen und Sparen sind unverändert zutreffend. Revisionsbedarf erkenne ich am ehesten bei den Betrachtungen zur Energieproblematik beim Einfamilienhaus.
Kapitel 9 von Anfang an lesen hier >>>
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Kapitel 10: Kostenermittlung in der Planungsphase
Das Kapitel 10 über die Kostenermittlung in der Planungsphase ist grundsätzlich noch lesenswert, in wichtigen Teilen aber überholt. Nachfolgend gehe ich darauf ein, welche Abschnitte noch aktuell sind und welche nicht mehr.
Im Abschnitt 10.1 «Die Frage nach der Genauigkeit» geht es darum, welche Genauigkeit der Kosteninformation in welchem Projektstand angestrebt werden soll. Da diese Betrachtungen zeitlos sind, kann der Abschnitt auch heute noch gelesen werden. Es ist aber zu berücksichtigen, dass die SIA-Honorarordnung, auf welche im Text Bezug genommen wird, nicht mehr aktuell ist. Zum Zeitpunkt der Abfassung des Buches ist die Ausgabe 1985 massgebend gewesen, heute (2019) ist es die Ausgabe von 2014.
Der nächste Abschnitt über die kubische Berechnung Abschnitt über die kubische Berechnung (10.2A) ist heute veraltet. Die SIA-Norm, welche die Ermittlung der Mengen regelt, ist nämlich ersetzt worden. Früher hat man die Volumen nach der uralten SIA-Norm 116 ermittelt. Heute ist für den gleichen Zweck die SIA-Norm 416 massgebend. Mit der neuen Norm ergeben sich aber nicht die gleichen Resultate: die Volumen nach SIA 416 sind tiefer als diejenigen nach SIA 116. – Nun ist es leider so, dass die alte Norm nicht sterben will. Obwohl sie schon 2003 offiziell aus dem Verkehr gezogen worden ist, wird sie auch heute noch erstaunlich häufig angewendet. Auch die Kostenkennwerte des Statistischen Amtes der Stadt Zürich beispielsweise, welche auf dem sogenannten Indexhaus basieren und in der Praxis sehr wichtig sein, werden nach wie vor für beide Berechnungsmethoden ausgewiesen (SIA 116 resp. SIA 416). Für Bauinteressierte ist es daher im Zusammenhang mit kubischen Berechnungen wichtig, darauf zu achten, ob die heute gültige Norm angewendet wird (SIA-Norm 416), oder immer noch die alte.
Beim nächsten Abschnitt 10.2B «Kostenermittlung nach Bauteilen (Elementmethode)» muss man eindeutig festhalten, dass die hier gemachten Ausführungen nicht mehr aktuell sind. Auf dem Gebiet der elementbasierten Kostenberechnung hat in den 20 Jahren seit der Publikation des Buches «Günstiger bauen» eine grosse Entwicklung stattgefunden.
Nun kommen wir noch zum letzten Abschnitt 10.2C «Kostenermittlung nach Arbeitsgattungen (Kostenvoranschlag)». Mehrheitlich treffen die hier gemachten Ausführungen noch zu. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass für den Baukostenplan in der Zwischenzeit eine neue Version erschienen ist. Dieser wird herausgegeben von der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung (CRB) und bildet die Basis für die Kontierung der Arbeitsgattungen.
Kapitel 10 von Anfang an lesen hier >>>
Literaturhinweis
Der aktuelle Stand des Kostenwesens in der Bauplanung ist in einem neueren Sachbuch von mir dargestellt. Der Schwerpunkt liegt hier beim Kostenvoranschlag, wobei zwei Typen besprochen werden: Kostenvoranschlag nach Arbeitsgattungen resp. elementbasierter Kostenvoranschlag.
Mit wem baue ich? – Bauausführung aus Bauherrensicht (2013)
ab Seite 32.
Nähere Informationen zum Buch hier >>>
Wichtiger Hinweis:
Das ganze Kapitel 1 «Ausgangslage beim Beginn der Bauausführung» ist als Leseprobe verfügbar, einschliesslich der Ausführungen zum Kostenwesen (Abschnitte «Kostenvoranschlag» etc.).
Leseprobe Kapitel 1 aus Buch «Mit wem baue ich?» hier >>>
Direkt zum Abschnitt 1.4 «Kostenvoranschlag» gehen hier >>>
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Kapitel 11: Realisierung mit Einzelunternehmern
Im Kapitel 11 wird die häufigste Form der Projektrealisierung besprochen, nämlich die Bauausführung mit Einzelunternehmern unter der Bauleitung des Architekten. Dieses Kapitel ist ziemlich aktuell und kann somit auch heute noch mit Gewinn gelesen werden. Auf zwischenzeitliche Änderungen in den letzten 20 Jahren gehe ich nachfolgend ein.
Im Abschnitt 11.1 «Vom Umfang der Realisierungsphase» wird der generelle Ablauf der Realisierungsphase beschrieben. Hier ist zu berücksichtigen, dass die Darstellung noch auf der Ausgabe 1985 der SIA-Honorarordnung 102 basiert. Heute jedoch (2019) ist die Ausgabe 2014 massgebend. Der generelle Ablauf der Tätigkeiten für Planung und Bauleitung ist in der Zwischenzeit zwar mehr oder weniger gleich geblieben, Einzelheiten jedoch haben geändert.
Im Abschnitt 11.2 «Vom Dschungel der Gesetze und Normen bei der Bauausführung» geht es um die wichtigsten juristischen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit der Ausführung von Bauwerken. Bei diesem Thema ist anzumerken, dass sich das SIA-Normenwerk im Verlauf der letzten 20 Jahre weiterentwickelt hat. Insbesondere ist eine neue Normenreihe hinzugekommen, die als Allgemeine Bedingungen Bau (ABB) bezeichnet wird. In diesen Normen geht es um die kaufmännischen und kommerzeilen Aspekte bei den einzelnen Arbeitsgattungen.
Im Abschnitt 11.3 «Was Bauherrschaften über Werkverträge wissen sollten (SIA-Norm 118)» wird vor allem die sehr wichtige «Handwerkernorm» SIA 118 besprochen. Im Jahr 2013 ist dazu vom SIA eine neue Ausgabe erschienen, aber die Änderungen dürften für den Gelegenheitsbauherrn marginal sein.
Kapitel 11 von Anfang an lesen hier >>>
Literaturhinweis
Eine aktuellere Beschreibung der Bauausführung mit Einzelunternehmern ist in folgendem neueren Sachbuch von mir dargestellt. Die oben angesprochenen Änderungen der letzten 20 Jahre sind hier enthalten.
Mit wem baue ich? – Bauausführung aus Bauherrensicht (2013).
Das Thema der Bauausführung mit Einzelunternehmern umfasst den ganzen
Teil 1 des Buches (Kapitel 3 bis 6).
Nähere Informationen zum Buch hier >>>
Wichtiger Hinweis:
Grosse Teile der Ausführungen über die Bauausführung mit Einzelunternehmern im neueren Buch «Mit wem baue ich? sind als umfangreiche Leseproben verfügbar.
Siehe dazu insbesondere:
• Leseprobe Kapitel 4: Werkvertrag hier >>>
• Leseprobe Kapitel 5: Bauarbeiten ausschreiben und vergeben hier >>>
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Kapitel 12: Realisierung mit einem Generalunternehmer
Die Ausführungen zum Generalunternehmermodell im Kapitel 12 können unverändert mit Gewinn gelesen werden. Allerdings sind sie eher knapp gehalten.
Eine weit ausführlichere Beschreibung des Generalunternehmermodells ist in einem neueren Sachbuch von mir enthalten (siehe nachfolgenden Literaturhinweis). Der Textumfang beträgt dort rund 130 Seiten, während es in «Günstiger bauen» noch 16 Seiten sind. Im neueren Werk werden unter anderem die folgenden Themen viel ausführlicher dargestellt:
• Bewirtschaftung der Risiken
• Generalunternehmerhonorar
• parallele Submission für General- und Einzelunternehmer
• Aspekte der Schlussabrechnung bei der offenen Abrechnung mit Kostendach
Kapitel 12 von Anfang an lesen hier >>>
Literaturhinweis
Mit wem baue ich? – Bauausführung aus Bauherrensicht (2013)
Generalunternehmermodell: ganzer Teil 3 des Buches (Kapitel 7 bis 11)
Nähere Informationen zum Buch hier >>>
Wichtiger Hinweis:
Umfangreiche Teile der Ausführungen über das Generalunternehmerwesen sind im neueren Buch «Mit wem baue ich?» als Leseproben verfügbar.
Siehe dazu insbesondere:
• Leseprobe Kapitel 8: Generalunternehmer-Werkvertrag hier >>>
• Leseprobe Kapitel 9: Bewirtschaftung der Risiken hier >>>
• Leseprobe Kapitel 11: Projektablauf hier >>>
Der Vollständigkeit halber sei zudem erwähnt, dass im Verlauf der 20 Jahre seit der Publikation von «Günstiger bauen» 1999 ein neues Realisierungsmodell auf den Markt gekommen ist: der Kostengarantievertrag SIA. Es handelt sich hier zwar um ein Architektenmodell, das mit der Kostengarantie aber eine Grundeigenschaft des Angebots der Generalunternehmer übernommen hat. Auch dieses neue Realisierungsmodell wird im oben genannten neueren Buch «Mit wem baue ich?» von mir behandelt (Kapitel 13).
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Kapitel 13: Projektführung durch die Bauherrschaft
Die Ausführungen sind aus meiner Sicht zeitlos und können somit auch heute noch gelesen werden.
Kapitel 13 von Anfang an lesen hier >>>
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Teil III:
Komplette Bauwerke aus einer Hand
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Kapitel 14 bis 19
Im Teil III beschreibe ich ein ziemlich neuartiges Ausschreibungsverfahren, bei dem unter Konkurrenz komplette Gebäude aus einer Hand beschafft werden. Ausschreibungsteilnehmer sind Totalunternehmer, welche das Bauwerk zuerst planen und anschliessend für einen festen Werkpreis anbieten. Im Unterschied zum Generalunternehmerverfahren sind die Projekte also nicht gleich, sondern unterschiedlich. Es findet somit nicht nur ein Preiswettbewerb statt, sondern gleichzeitig auch ein Ideenwettbewerb. Das Verfahren wird im Buch als Gesamtleistungsausschreibung bezeichnet.
In den letzten 20 Jahre Jahren habe ich mit dieser Methode keine neuen praktischen Erfahrungen gesammelt, weshalb ich dazu auch keine weiteren Erkenntnisse habe. Gemäss meiner Einschätzung dürfte sich der grundsätzliche Ablauf des Verfahrens in der Zwischenzeit aber nicht wesentlich verändert haben. Die Marktakteure allerdings, also die Anbieter von Gesamtleistungslösungen, sind natürlich nicht mehr die gleichen wie vor 20 Jahren. Von den im Kapitel 16 (Abschnitt 16.1) beispielhaft vorgestellten Anbietern sind nur noch die wenigsten unter dem damaligen Firmennamen aktiv. Einige sind übernommen worden, andere konkurs gegangen.
Die Darlegungen zur Gesamtleistungsausschreibung dürften zum grössten Teil immer noch stimmen. Der Teil III von «Günstiger bauen» kann daher weiterhin mit Gewinn gelesen werden. In meinem neueren Buch «Mit wem baue ich? – Bauausführung aus Bauherrensicht» (2013) beschreibe ich die Thematik nicht wesentlich anders als im Buch «Günstiger bauen» von 1999, aber deutlich gekürzt. Der Stoff ist dort im Kapitel 14 unter dem Begriff «Totalunternehmersubmission» enthalten und der Umfang ist reduziert von rund 70 Seiten auf 27 Seiten.
Angepasst habe ich im neuen Buch die Aussagen zu den Wettbewerbskosten, welche der Bauherrschaft erwachsen (Entschädigung an die Teilnehmer der Totalunternehmersubmission).
Weiterhin sehr interessant ist aus meiner Sicht die Beschreibung des Beispiels einer Gesamtleistungsausschreibung, bei der Projektoptimierung in radikaler Form betrieben wird: Abschnitt 14.1 «Projektoptimierung in radikaler Form (Wohnüberbauung Bostuden in Thun)».
Teil III (ab Kapitel 14) von Anfang an lesen hier >>>
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Dieser Blog enthält Dutzende von Fachbeiträgen, die sich primär an Bauherrschaften richten. Sie sind gegliedert nach Sachgebieten. Die beiden wichtigsten Themenbereiche sind «Honorarfragen» und «Bauen mit einem Architekten». Benutzen Sie das Menu, um zu der Fragenkategorie zu gelangen, die Sie besonders interessiert. – Hans Röthlisberger, Bauherrenberater, Gwatt (Thun) / Schweiz